Mister T. und der Weiße Büffel 4

Amerika Roadtrip 2016:

Mister T. und der Weiße Büffel

Bild: HDW-USA, Las Vegas, Los Angeles, Highway, Route 66, Amerka, Mister T. und der Weiße Büffel
Die Sonne kann in der Wüste schon mal ganz schön heiß sein. Dann sieht man Dinge die gar nicht da sind...

On the Road again: Las Vegas und umzu

Bild: HDW-USA, Las Vegas, Los Angeles, Highway, Route 66, Amerka, Mister T. und der Weiße Büffel, Amerika, Red Rock Canyon
Die Felsen sind einer schöner als der andere

Good Morning Germany!

Las Vegas hat für mich den großen Vorteil, dass es dicht an einigen Attraktionen liegt. Der Grand Canyon ist praktisch um die Ecke, die Route 66 ist nicht weit und auch das berühmte Death Valley ist bequem zu Fuß zu errreichen (nein, natürlich nicht, war nur ein Scherz), Death Valley, das Tal des Todes. So genannt, weil es dort im Sommer so heiß wird, dass es dann schnell seinen Namen alle Ehre machen kann. Ich habe mir für diesen Trip allerdings das Valley of Fire und den Red Rock Canyon vorgenommen. Das ist Natur pur. Und weil die Amerikaner autoverliebt sind, kann man natürlich das meiste vom Wagen aus ansehen. Selbstverständlich gibt es auch jede Menge Wanderwege und auch genug Leute die diese gerne nutzen. Ich gehe auch einige dieser Wege und weil es nicht zu heiß ist, macht es richtig Spaß. So da oben auf irgend einem Felsen sitzen, rund um mich herum keine Menschenseele, einfach toll. So ganz allein mit der Natur. Höchstens mal ne Klapperschlange oder ein Skorpion, denen auch die Hitze im Sommer nichts anhaben kann. Sie sind hier zu Hause und haben sich angepasst. Also aufgepasst, wo man sich hinsetzt. Nicht, dass der Platz schon besetzt ist und der Besitzer ihn nicht einfach so hergeben will.

 

Bild: HDW-USA, Las Vegas, Highway, Route 66, Amerka, Mister T. und der Weiße Büffel, Amerika,
Besser geht es wohl nicht mehr...
Bild: SO-CAL Speed Shop Las Vegas, HDW-USA, Roadtrip, Chevy Tahoe,

Immer nur Steak essen?

Aber irgendwann ist es so wie immer. Diese wunderbaren roten Felsen sind einfach klasse und ich mache immer noch ein Foto nach dem anderen. Ja, aber irgendwie ist es dann auch genug. Ich bin einfach satt und kann keine Felsen mehr sehen. Also was tun? Nach Vegas zurück fahren und mein Geld am Spieltisch verlieren, oder in der Sportsbar Football schauen und Whisky auf Eis trinken? Ich weiß nicht so recht, das sagt mir alles nicht so zu. Also fahre ich erst mal zu einen Speed Shop. Hier stehen nicht nur Felsen rum, hier gibt es ein paar ganz andere Granaten: SO-CAL Speed Shop of Las Vegas! Drinnen stehen noch zwei Hot Rods und es gibt alles zu kaufen, was man für solche Autos braucht. Ich bin eher an ein paar T-Shirts interessiert, aber die Preise schrecken mich dann doch ab. 20-30 Dollar für ein einfaches T. Nur weil da dann der Name vom Laden draufsteht. Ach nee. Da suche ich doch lieber weiter.

 

So einen 124er hatte ich auch mal. Mein erster Jahreswagen!
So einen 124er hatte ich auch mal. Mein erster Jahreswagen!

Der Nummernschildsammler

Einen hab ich noch: Nicht weit von der Autobahn, ja richtig, das heißt hier Freeway, habe ich einen großen Schrottplatz gesehen. Also nichts wie hin. Wenn ich schon kein cooles T-Shirt finde, dann wenigstens ein klasse Nummernschild für mein Carport. Der Schrottplatz ist richtig groß, aber tip top aufgeräumt und nach Automarken sortiert. Dann die große Enttäuschung (es sollte nicht die einzige bleiben), die Autos haben alle keine Schilder mehr. Alle? Nein, ich finde nach langen Suchen tatsächlich noch 13 Stück und schraube sie ab. Die zwei Stunden Zeit in der prallen Sonne sind gut investiert. Denke ich. Aber ich liebe diese Schrottplätze. Es sind sogar auch ein paar deutsche Autos hier. Allerdings davon nur eine Handvoll Mercedes. Was könnten die für Geschichten erzählen. Auch ein 190er aus Bremen ruht sich hier für immer aus. Ach, ich werde ganz nostalgisch, oder so.

 

Das dicke Ende

Hier auf dem Schrottplatz falle ich mit meinen schönen grünen Poloshirt, mit hochgeklapptem Kragen wegen der Sonne, irgendwie auf. Die anderen "Kunden" sehen eher aus, als kämen sie aus irgendeinem Mad Max Film. So irgendwie "Jenseits der Donnerkuppel" oder ähnliches. Nicht das da gleich noch Tina Turner um die Ecke kommt und ich in einen Käfig gesperrt werde. Aber ich schweife ab. Jedenfalls stelle ich mich mit meinen Nummernschildschatz in die Schlange der ölverschmierten Gesellen und warte bis ich an die Kasse komme. Der Typ schaut mich schon so seltsam an und ich müsste eigentlich was merken. Aber ich denke, dass er wegen meiner seltsamen Arbeitkleidung so komisch schaut. Ich reiche ihm die Schilder und frage nach dem Preis. Wenn er nach Gewicht abrechnet, kann es nicht teuer werden. Doch dann kommt der Hammer. Der Typ an der Kasse ist echt nett und sieht mich mitleidig an: "We don't sale licence plates"! Ich kippe hinten rüber und einer der anderen Schrauber hält mich gerade noch fest (Spaß). Nein, sie verkaufen keine Nummernschilder, die gehen alle noch an die Ex-Besitzer der Autos zurück. Aber vielen Dank fürs Abbauen (Ernst)!

 

Bild: HDW-USA, Mister T. und der Weiße Büffel, Roadtrip, Amerika, Truck

Am Boden

Jetzt bin ich echt geschafft, die schönen Schilder. Aber das Leben geht weiter. Also was tun. Eine Möglichkeit fällt mir noch ein: Mein Cousin Mike hat gerade in Kansas City ein Restaurant eröffnet und ich bin ganz gespannt, wie es wohl aussieht. Außerdem habe ich Mike schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Zufällig habe ich ja ein schönes Reiseauto zur Verfügung und Benzin ist in den USA immer noch billiger als bei uns. Gut, Kansas City ist nicht gerade um die Ecke, aber so in drei bis vier Tagen könnte ich da sein.

 

Hit the road Jack

Hans-Dieter Wuttke (HDW)

www.hdw-usa.de

 

Bild: Las Vegas, Prison, HDW-USA, Amerika, Road-Trip
Kein Witz: Hier gibt es ein Gefängnis, deshalb ist es verboten, per Anhalter zu fahren. Könnte ja sonst mal der Falsche den Daumen heben!