Hawaii Five-0 (Day 11)

oder                                                                                                                                               wie ich durch die Wüste nach Hawaii fuhr

Bild: Route 66, HDW, Las Vegas, Ceasars Palace

Day 11
Hawaii Five-0


San Jose – San Francisco - Honolulu

 

 

 

 

 

 .

 

 

Good Morning Germany!

 

So schnell geht die Zeit rum, könnte man meinen. Klar, aber wenn ich zurück blicke, muss ich sagen: Viel gesehen, viel erlebt und noch mehr schon wieder vergessen. Ich muss erst mal  überlegen, was ich da alles in den letzten Tagen so gemacht habe. Ist ja auch logisch, die ganzen Highlights überlagern sich, weil jeden Tag so viel neues passiert. Aber ich habe ja meine Bilder und meine Geschichten.

 

Noch eine Reise

Es geht los. Der letzte Abschnitt und der eigentliche Hauptgrund dieser Reise beginnt. Wie schon so ungefähr 10.000 Mal erwähnt, will ich meinen 50. Geburtstag auf Hawaii feiern. Was einmal vor ungefähr vier Jahren eine lustige Idee war, scheint nun Realität zur werden. Heute geht mein Flug von San Francisco International Airport nach Honolulu. Jo.

Frieda und Georg fliegen auch heute, nach Deutschland. Allerdings erst am Nachmittag. So können wir noch in Ruhe frühstücken. Nein falsch. Von Ruhe kann bei mir keine Rede mehr sein. Ich würde eher von einer Unruhe sprechen. Die Koffer sind gepackt und der Black Hawk steht draußen in der Sonne. Ich will jetzt los und zwar zz, also ziemlich zügig. Eigentlich wollte ich ja noch eine Geschichte über das Königspaar in California schreiben, aber das habe ich jetzt ganz vergessen. Georg ist nämlich Schützenkönig von Buschhausen (ja, in good old Germany) und Frieda ist gerade hier Schützenkönigin geworden. Die beiden sind sozusagen international in ihren Vereinen unterwegs.

 

Es ist natürlich klasse, wenn man in der Fremde einen kleinen Stützpunkt hat, so wie ich bei Georg und Frieda. Von der tollen Verpflegung will ich mal erst gar nicht anfangen. Vielen Dank euch beiden. Dafür gebe ich auf dem nächsten Schützenfest einen aus!

 

 Good Bye

Ein kurzer Abschied, wie sehen uns ja bald in Deutschland wieder, dann geht es los. Ein letztes Mal höre ich den V8-Sound vom Camaro. Zum Flughafen ist es ungefähr eine Stunde, aber die Freeway ist rappelvoll und ich komme nicht so richtig voran. Irgendwann bin ich aber durch und jetzt trennen sich unsere Wege: Der Black Hawk bleibt einsam und verlassen in der dunklen Garage beim Autovermieter und ich fahre mit der Flughafenbahn zu meinem Terminal. Ich will ja nicht rum heulen, aber wir hatten eine klasse Zeit zusammen. „Egal, Lebbe geht weiter“, sagte mal Dragoslaw Stephanowisch als er mit Eintracht Frankfurt abgestiegen ist. So gesehen habe ich es ja noch gut, er ist irgendwann raus geflogen und ich fliege gleich in die Südsee. Ich glaube, soweit war ich noch nie von zuhause weg.

 

Auf einem Flughafen kann einem die Zeit schon mal recht lang werden. Heute morgen rennen die Minuten nur so dahin. Leihwagen abgeben, mit der Bahn zum Terminal, einchecken, Sicherheitskontrolle. Da sind die zwei Stunden schnell aufgebraucht. Als ich am Gate ankomme, beginnt gerade das Boarding. Just in time, würde ich sagen. Ich schaue noch mal an die Anzeige, nicht, dass der Flieger nach Albuquerque geht, dann bin ich beruhigt. Da steht doch tatsächlich Honolulu dran. Mensch, wie oft habe ich mit den verschiedensten Leute darüber gesprochen? Irgendwann kommt man aus so einer Nummer ja auch nicht mehr raus, auch wenn ich selber gar nicht mehr davon reden wollte, das Thema war nun mal da. Man könnte auch sagen: „Die Geister die ich rief“!

 

 

 

Es war einmal in New York

Ich habe einen Fensterplatz und es vergeht noch fast eine Stunde bis wir endlich abheben. Keine Ahnung warum es so lange dauert, aber es erinnert mich an eine Geschichte, die ich vor ein paar Jahren erlebt habe. Frage: „Was haben ein Türke, ein Däne, ein Hamburger und ich gemeinsam“? Antwort: „ Wir vier sind alle große Denker, denn wir sitzen im Flieger von New York nach Hamburg und denken, dass es gleich losgeht.“ Wer schon mal geflogen ist kennt das. Man sitzt entspannt im Flugzeug, das Gepäck ist verstaut, der Gurt angelegt. Ich brauche nichts weiter zu tun als etwas zu dösen und in acht Stunden landen wir in Deutschland. Der Kapitän meldet sich noch einmal aus dem Cockpit, aber ich höre nur halb hin. Es ist doch immer dasselbe. Doch dann bin ich mit einem Male hellwach, habe ich mich etwa verhört? Das kann doch nicht sein, denke ich. Was redet der Typ da? „Der Vulkan in Island ist erneut ausgebrochen und viele Flughäfen in Europa sind gesperrt. So auch Hamburg. Dieser Flug ist gestrichen, bitte verlassen sie jetzt das Flugzeug und melden sie sich am nächsten Schalter der Airline“. Ich konnte nicht glauben was ich da gehört habe, doch als auch die anderen Passagiere aus ihrer Lethargie erwachten, rannte ich los. Jetzt hieß es schnell sein, dachte ich mir und sah zu, dass ich aus dem Flieger kam. Ab zum nächsten Schalter und nach neuen Flügen gesucht, bevor das ganze Flugzeug hier aufkreuzt. Am Ende habe ich noch einen Flug nach Frankfurt bekommen und bin dann mit der Bahn nach Hamburg mein Auto holen. Ja, so war das damals. Jetzt fällt mir die alte Story wieder ein.

 

On my way to Honolulu

 Glücklicherweise heben wir aber ab und San Francisco verschwindet unter mir. Wir nehmen Kurs auf den großen Ozean. Wie von unsichtbaren Kräften aufgehalten, liegt eine dichte Wolkendecke direkt vor der Küste. Gestern Abend war ich noch da unten und habe darauf gewartet, dass die rote Sonne im Meer versinkt und heute heute liegt das alles unter und hinter mir. Der Flug verläuft ruhig und nach 4,5 Stunden landen wir in Honolulu. Ich gehe meinen Koffer holen und dann weiter zum Taxistand. Leider sagt mir der Fahrer erst während der Fahrt, dass er keine Kreditkarten nimmt. Cash only! Da habe ich nicht mit gerechnet. Ich frage ihn, was die Fahrt zum Hotel kosten wird und er sagt: 45$. Ich zähle mein Bargeld nach und als ich bei 44,50$ angekommen bin, finde ich nichts mehr in meinen Taschen, dass wie amerikanisches Geld aussieht. Ich sage dem Fahrer, dass er anhalten soll wenn mein Geld alle ist, ich gehe dann zu Fuß weiter. Er dreht sich um und grinst mich an. Er ist ein Asiat und ich habe keine Ahnung ob er mich versteht. Er grinst einfach nur.

 

 

 Honolulu

Dann sind wir da. Mein Geld hat gerade so gereicht. Ich will erst mal ins Zimmer und dann an den Strand. Als ich vom Balkon im 14. Stock auf Meer sehe, wird mir klar: HD, du hast es geschafft. Seit 1959 ist Hawaii der 50. Bundesstaat der USA und seit 2014 ist es auch mein 50. Bundesstaat.

 

 

 

Aloha

 

HDW