Hawaai Five-0 (Day3)

oder                                                                                                                                                wie ich durch die Wüste nach Hawaii fuhr

Bevor es durch die Wüste geht, fahre ich erst einmal den berühmten Highway One herunter. Von San Francisco nach Los Angeles. Eine irre tolle Strecke. Wer will, kann hier unendlich viele tolle Bilder schießen.


Hawaii Five-0

 Day 3

San Jose – Ventura auf dem US Highway 1

 

Good Morning Germany!

Bei uns heißt es: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, hier spricht man vom „Early Bird“. Gemeint ist beides Mal das gleiche. Auf, auf, Kameraden, der Highway wartet. Heute starte ich meinen kleinen Road Trip in Richtung Los Angeles. Das bedeutet, ich muss Abschied nehmen von Georg und Frieda. OK, das ist für uns alle nicht ganz neu, das haben wir schon öfter gemacht. Aber da ist  noch etwas anderes. Es bedeutet nämlich auch, dass ich abends keine süßen Erdbeeren mit Eis und Schokolade drüber mehr bekomme. Und natürlich gibt es zum Frühstück auch keine Leckereien mehr, vom besten Rühreikoch in Californien. Ich habe noch keine Ahnung, wie ich das überstehen soll. Frieda hingegen schon. Georg soll noch mal los und was einkaufen, damit ich ein paar Stullen mit auf den Weg bekomme und unterwegs nicht verhungere. Als ich anbiete mit zu kommen, heißt es nur: „Du bleibst hier, du musst noch schreiben.“ Und ja, wo sie Recht haben, da haben sie Recht!

Für meine Reise durfte ich mir schon im Garten so viele Apfelsinen vom Baum pflücken, wie ich tragen kann. Das war damals bei der Tour mit dem 190er auch so. Da war ich noch neu im Geschäft und hatte gedacht: Apfelsinen? Na gut, nehme ich ein paar mit. Aber die gibt es schließlich in Deutschland auch. Bis ich dann die erste von hier gegessen habe! Das war aber ein Unterschied, zwischen grün gepflückt und dann irgendwo nach gereift, oder frisch vom Baum. Lecker, lecker.


Auf dem Highway One ab in den Süden

Ich drehe den Schlüssel rum und die acht Mann, die am Tisch sitzen, springen auf. So ein richtig heiserer Sound kommt da aus den beiden Endrohren. Es geht los. Über die Freeway 101 South geht es in Richtung Highway 1 nach Monterey. Hier halte ich mich nicht weiter auf. Es ist noch etwas diesig und die Sonne lässt sich nicht blicken. Der Pazifische Ozean liegt ziemlich ruhig da. Mein Tagesziel ist Palm Springs. Hier ist der Eingang zum Joshua Tree Park. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass ich nicht ganz so weit komme. Es hängt natürlich davon ab, wie viele Fotostopps ich einlege. Wenn das Wetter so bleibt, könnte ich auch bis Mexiko fahren, aber ich habe noch Hoffnung. Der Highway 1 gilt als eine der schönsten Straßen der Welt und weil ich noch nicht zu viele Straßen kenne, glaube ich das auch. Es ist wirklich klasse, erst recht, als jetzt die Sonne raus kommt. Bei Sonnenschein betrachtet, sieht alles noch viel schöner aus und auch ich fühle mich gleich noch viel besser.

Auf einmal muss ich wieder daran denken, dass ich keinen Mustang bekommen habe. Das liegt daran, dass mir hier jede Menge davon begegnen. Anscheinend ist das hier die Ford Mustang Cabrio Teststrecke für Touristen. Auf dieser Strecke sind wohl 90% Touris unterwegs. Viele auch mit dem Fahrrad. Alle Achtung. Das ist nur was für geübte Biker. Die Sonntags- ich hole mal eben Brötchen- Fahrer haben hier keine Chance. Ortschaften mit Einheimischen sind sehr dünn gesät. Aber jedem das seine und was schert mich das nicht bekommende Pferd von gestern, wenn ich einen Camaro habe? Positiv denken, habe ich doch gesagt! Die 275er Reifen auf den 20“ Felgen krallen sich in den amerikanischen Asphalt und ich genieße jede einzelne Kurve. Da noch Vorsaison ist, sind noch nicht zu viele Motorhomes, also Wohnmobile, unterwegs. Denen liegen die Kurven nämlich nicht so dolle.

The Police

Aber ich kann hier richtig Gas geben. Natürlich nur im Rahmen der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Denn wie fast überall auf der Welt, gibt es auch hier akkurat angezogene Männer, die nur darauf warten, ihre bunten Lichter auf dem Autodach anzuschalten. Wenn mal wieder ein bekloppter Tourist, berauscht vom Klang seiner Auspuffrohre, oder dem Wummern der Bässe, hier fährt, als würde ihm die Air Force One gehören. Ja genau, und deshalb fahre ich vorsichtig. Gerade komme ich um eine Kurve und muss anhalten. Ein Trupp Bauarbeiter ist dabei, mit schwerem Gerät einige dicke Felsbrocken von der Straße zu holen. Doch gut, dass ich kein Cabrio habe. Nein, aber mal ganz im Ernst: Der Highway 1 ist schon eine klasse für sich. Natürlich ist es viel zu schade hier einfach nur so durch zuknallen, aber ich bin ja schließlich nicht im Urlaub. Es gibt unzählige kleine und große Parkbuchten und wer hier nicht sein Traumfoto macht, ist selber schuld. An einer dieser Buchten liegen unzählige Seelöwen und sonnen sich. Als ich da so hinschaue, kommt mir plötzlich das Lied von den Beach Boys in den Sinn: I wish they all could be California girls...!

 

Have a nice day

HDW

Bild: Highway One
I wish they all could be California girls...!